Die Wallfahrtskirche von Unser Frau zu Schnals, eine ehrwürdige Stätte mit einer tiefen historischen Bedeutung, blickt auf eine beeindruckende 700-jährige Geschichte zurück. Die ersten schriftlichen Belege dieser Marienwallfahrt stammen aus dem Jahr 1304. Zu den bedeutendsten Zeugnissen der Wallfahrtskirche gehört ein Ölbild an der Nordwand des Inneren, das diese frühe Erwähnung dokumentiert. Bereits 1306 wurde die erste Kapelle errichtet, und um 1312 erwähnt eine Urkunde des Bistums Chur die Existenz einer Marienkapelle.
Die Wallfahrtskirche könnte auf einem ehemaligen heidnischen Kultplatz errichtet worden sein, der einer weiblichen Fruchtbarkeitsgottheit gewidmet war. Dies wird durch ihre Lage auf einem Felsrücken in der Mitte des Tals nahegelegt. In der Kirche befindet sich ein spätromanisches Mirakelbild, eine kleine Muttergottesstatue aus Buchsbaumholz, die trotz ihrer Abnutzung durch zahlreiche Küsse eine tiefe Verehrung erfährt. Die Herkunft dieses Kunstwerks ist ungewiss, doch seine stilistischen Merkmale deuten auf süddeutsche oder zentralfranzösische Ursprünge hin.
Im Jahr 1407 wurde eine gotische Kirche fertiggestellt, die die ursprüngliche romanische Kapelle ersetzte. Ein Ölbild in der Kirche zeigt, wie diese gotische Kirche ausgesehen haben könnte. Im Jahr 1747 wurde der Grundstein für die heutige, größere barocke Kirche gelegt. Unter der Aufsicht des Pfarrers Hieronymus Mathuj und des Baumeisters Schiestl aus Bozen entstand das neue Gebäude, das 1756 eingeweiht wurde. Die gotische Kirche wurde daraufhin abgerissen. Die meisten Altäre, Statuen und Altarbilder der Kirche stammen aus der Barockzeit.
Das Innere der Kirche ist reich verziert und dient als Festsaal für Maria, die Himmelskönigin. Der Gnadenaltar mit dem Mirakelbild ist kunstvoll gestaltet, umgeben von Schnitzfiguren wie dem Heiligen Josef und Johannes Nepomuk. Der Hochaltar, entworfen von Michael Stämbler, schafft einen prächtigen Rahmen für die Liturgie. Die Deckenbemalungen im Nazarener Stil, ausgeführt von Heinrich Klubenschedl im Jahr 1881, zeigen Szenen wie die Auffindung des Gnadenbildes, die Verkündigung an Maria und die Krönung Mariens.
Die heutige Orgel, ein Werk des Orgelbauers Josef Aigner aus dem Jahr 1870, zeichnet sich durch ein vollmechanisches Schleifladensystem mit 18 Registern aus. Das Äußere der Kirche, bestehend aus verputztem Bruchsteinmauerwerk und einem achteckigen Turmhelm aus der Barockzeit, zeigt auch heute noch die historische Bedeutung der Kirche. Das Westportal aus Kurzraser Stein und die Michaelskapelle aus barocker Zeit ergänzen das historische Ensemble. Besonders hervorzuheben ist auch das Kriegerdenkmal von Martin Rainer an der Ostfassade, das die tiefe kulturelle und religiöse Bedeutung der Kirche unterstreicht.
Alle drei Pfarreiern sind erreichbar unter der Telefonnummer des Pfarrers, Herrn Franz Messner +39 0473 669675